© rené spalek • photography • spalek.com

vorne hinten oder oben unten

Mit unterschiedlichen Herangehensweisen und dem Fokus auf Innen- oder Aussenraum beschäftigen sich die Künstler Renata Kos und René Spalek thematsch mit der Auflösung und Abstrakton von Räumen und Flächen im Bild.

Während Kos in ihren Cutouts durch die Struktur der Schnitte aus historischen Fotografien neue räumliche Werke erschafft, konzentriert sich Spalek in seinen Architektur-Fotografien „looking up“ auf das Hochschauen. Er erfassst und reduziert die Räume bis zur Abstraktion. Die Wahrnehmung von Raum wird in der Kombination der ausgestellten Werke gegenübergestellt. Die Betrachter sind dazu eingeladen Bekanntes neu zu entdecken und ihre Sehgewohnheiten zu erweitern.

Renata Kos • Cotout Collage

In ihren Collagen beschäftigt sich Renata Kos mit der Dekonstruktion von historischen Fotografien. Durch das Ausschneiden von Flächen entstehen neue Kompositionen und Bildräume. Die Schnitte folgen anfangs der Architektur und Landschaft, verselbständigen sich aber immer mehr zu völlig neuen Strukturen und Rhythmen. Die freigelegten Flächen sind mit einem farbig leuchtenden Papier unterlegt. Im Distanzrahmen bildet sich je nach Lichteinfall durch die ausgeschnittenen Flächen ein Schattenwurf. Durch die entstehende Schattenzeichnung je nach Lichteinfall, entsteht eine zusätzliche Ebene. So zeigt Kos u.a. erstmalig ihre neue 6-teilige Arbeit „Café de la Paix“ in Paris (Maße 2×2,1 m).

Als Fortührung der Cutouts setzt sie sich mit Trachtendarstellungen auseinander. Im Unterschied zu den Landschaftsmotiven untersucht sie bei den Trachtenmotiven die Essenz des Moments weiter. Die Muster in den Trachten selbst überträgt sie auf den Hintergrund, das Bild wird ornamental und zu einer Art „Papierspitze“.

René Spalek • „looking up“

In seinem Langzeitprojekt „looking up“ fotografiert René Spalek seit mehr als 10 Jahren weltweit Deckenansichten kultureller, historischer, öffentlicher und kommerzieller Gebäude. Der innerer Fokus seiner Darstellungsweise liegt dabei auf der Auflösung der realen Architektur zu neuen geometrischen Flächen, Formen und Bildern, die zu einer eigenen und neuen Interpretation der Architektur führen.
Dabei bildet er nicht bloß die vorhandene Raumkonstellation ab, sondern erschaft durch seinen Blickwinkel neue und autonome Raumkompositionen.

Neben der Wahrnehmung von Schönheit und Dimension der Architektur interessieren ihn insbesondere, wie Baukunst und Pracht in ihrer Ausstrahlung und symbolischer Bedeutung zusammenhängen. Die Formgebung ikonischer Architektur und der gewählten Ästhetik spiegelte in ihrer Bedeutung schon immer auch machtpolitische Interessen wider: Paläste, Monumente, Kirchen, Wolkenkratzer, Museumsbauten und andere von Menschen erschaffene Großprojekte fungieren bis in unsere Gegenwart als Orte, an denen die Präsenz der Macht demonstrativ vorgeführt wird. Sie transportieren Ideologien und führen sichtbar den Machtanspruch vor.

In seinen zum Teil großformatigen Fotoarbeiten, gedruckt auf Büttenpapier, zeigt er in der aktuellen Ausstellung ausgewählte Orte, die er in Paris, Lissabon, Singapur, New York, Philadelphia, Barcelona, Turin, Ljubljana, Budapest, London, Marienbad, Hamburg, Offenbach und Frankfurt eingefangen hat.

Leave a comment:

Für Newsletter anmelden